Reaktivierung Feuchtbiotop Bahnbrücke

Auf Initiative des Schwarzwaldvereins Bonndorf und in enger Abstimmung mit der Stadt Bonndorf, dem Stadtförster, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts und dem
Landschaftserhaltungsverband Waldshut wird das Feuchtbiotop an der Bahnbrücke im Bereich der ehemaligen Bahnlinie wieder reaktiviert werden. Auf der dortigen Fläche der ehemaligen Bahnlinie wurde in einer Kooperation zwischen der Stadt Bonndorf und der damaligen Hauptschule 1986 geplant und im darauffolgenden Jahr ein Feuchtbiotop geschaffen. Emil Kümmerle, der sich diesem Projekt in der Vergangenheit als Lehrer mit großem Engagement angenommen hatte, konnte noch mit umfangreichen Unterlagen wie z.B. detaillierten Skizzen mit Gewässertiefen und Bildern zu einer schnellen Klärung der erforderlichen Renaturierungsmaßnahmen beitragen.


Der inzwischen als Waldbiotop (Feuchtgebiet) und teilweise auch Offenlandbiotop
(Feldgehölz/Feldhecken) geschützte Bereich ist momentan stark verwaldet und die Wasserfläche verlandet immer mehr. Über das Projekt „220 Amphibiengewässer“ des BUND Baden-Württembergs, durch das unter anderem auch die Renaturierung des Molchteichs unweit der Ewattinger Kiesgrube durch die Arbeitsgruppe Umwelt und Natur der Gemeinde Wutach und des Nabus Oberes Wutachtal realisiert wurde, entstand die Idee, diese Möglichkeit auch für das Bonndorfer Objekt zu prüfen. Bei Anfrage durch die Naturschutzwarte des SWVs im Bonndorfer Rathaus wurde eine offene Türe eingerannt.
Nach mehren Vor-Ort-Terminen waren sich alle Beteiligten einig, dass aus naturschutzfachlicher Sicht, auch im Hinblick auf die Amphibienförderung, eine Pflege der Flächen sinnvoll und notwendig ist. Es wird sowohl eine Entschlammung der wasserführenden Bereiche als auch Gehölzpflegemaßnahmen zur Auflichtung und Besonnung der wasserführenden Bereiche stattfinden.

Diese werden in Kooperation des Schwarzwaldvereins Bonndorf mit Stadtförster Steffen Wolf sowie unterstützt durch einen Unternehmer mit schwerem Gerät durchgeführt. Soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen, ist die Durchführung dieser Aktivitäten in den nächsten Wochen geplant. Während der kalten Jahreszeit ist die Beeinträchtigung von Flora und Fauna am geringsten. Spannend wird zu sehen sein, wie schnell Amphibien die renaturierte Teichfläche besiedeln und für ihre Fortpflanzung nutzen werden. In der Vergangenheit wurde der Lebensraum von vielen Kleintieren wie Bergmolchen, Grasfröschen, Erdkröten sowie in sonnigen Bereichen von Blindschleichen und Eidechsen genutzt. Auch Insekten wie Libellen sowie zahlreiche Pflanzenarten werden den neugeschaffenen Lebensraum nach und nach wieder erobern.

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