Der Schwarzwaldverein Bonndorf machte sich auf den Weg nach Blasiwald, um den Hinterwälder-Rindern Nepomuk und Hannibal einen Besuch abzustatten. Der Einladung des Schwarzwaldvereins zu dieser familientauglichen Wanderung unter Führung von Dietmar Schwarz waren 15 Erwachsene und 9 Kinder gefolgt, die Altersspanne reichte von wanderlustigen Schülerinnen und Schülern, deren Mütter und Väter bis hin zu rüstigen Seniorinnen und Senioren. Vom Treffpunkt an der Kirche in Blasiwald ging es über die Winterseite, vorbei am Pfaffenbrünnele bis zum Hof von Gudrun und Dietmar Schwarz. Unterwegs wusste der Wanderführer allerlei interessante Dinge zu berichten, sei dies über das geschichtsträchtige Pfaffenbrünnele, die Entwicklung Blasiwalds oder auch aktuelle Themen wie den Wolf, der ebenfalls jüngst in dieser Gegend gesichtet wurde.
Am Ziel der Wanderung angekommen, der Sommerweide von Hannibal und Nepomuk, wartete dort ein zünftiges Schwarzwaldvesper, von fleißigen Helfern vorbereitet. Während dieses verspeist wurde, erläuterten Andreas Göhring und Günther Hirt, wie es zum Hinterwälder-Projekt kam, das seit einigen Jahre vom Schwarzwaldverein durchgeführt wird. So erfuhren die interessiert Zuhörenden, dass diese alte und genügsame Schwarzwälder Rinderrasse bereits kurz vor dem Aussterben stand und nur dank der Initiative einiger Züchter vor diesem Schicksal bewahrt werden konnte. Zu diesen zählen auch Gisela und Wolfgang Laile aus Wieden, bei denen der Schwarzwaldverein Bonndorf seit drei Jahren regelmäßig im Frühjahr ein Jungtier kauft, das dann, gemeinsam mit weiteren Artgenossen, einen Sommer in Blasiwald verbringen darf. Dort wird mit der seit Generationen praktizierten Weidehaltung ein wichtiger Beitrag zur Offenhaltung der traditionellen Schwarzwaldlandschaft geleistet, die jedoch aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs kleinerer Nebenerwerbslandwirtschaften speziell in den schwierig zu bewirtschaftenden Hanglagen des Schwarzwalds immer weniger selbstverständlich wird.
Ohne Beweidung ginge es nicht lange, bis die Natur sich die Wiesen zurückholt, die mit ihrer speziellen Flora und Fauna wertvolle Biotope darstellen und in kurzer Zeit wieder verwalden. Ein weiteres Ziel das Hinterwälderrind-Projektes ist, bewussten Fleischkonsum abseits der Massentierhaltung zu fördern. So wird bei der Schlachtung der Rinder in einem der ebenfalls immer seltener werdenden örtlichen Schlachthäusern darauf geachtet, dass das Tier „von Kopf bis Schwanz“ verwertet wird. Mit gestilltem Hunger und gesättigtem Wissensdurst zeigten sich die Rinder noch von ihrer schönsten Seite, bevor die Wanderschar sich auf den Rückweg zu den Autos machte. Die etwa sieben Kilometer lange Wanderung bei wunderbarem Spätsommerwetter, die Hinterwälderrinder und die Gastfreundschaft der Blasiwälder wird allen Teilnehmenden sicherlich in positiver Erinnerung bleiben.